Liebe SoLawistas, ganze vier Wochen war ich nicht in der Gärtnerei, dank Krankheit unddann Urlaub - sowieso, aber besonders im Sommer ist das eine halbeEwigkeit, gemessen an dem was sich phänologisch - sprich am sichjahreszeitlich wandelnden Erscheinungsbild der Pflanzen - alles tut.
Der Kohl hat entschieden, dass er Köpfe bildet (im 10-Blatt-Stadium muss erordentlich Wasser bekommen, damit er diese Entscheidung treffen kann,offensichtlich hat erst unsere Beregnung, dann der Regen die richtigenReize gesetzt), die Rote Bete geht bei unserem Boden sowieso immer abwie eine Rakete - ihr erinnert euch noch an die Handball-großen Knollen,die i.d.R. trotzdem süß und zart und das noch nach 7 Monaten Lagerungwaren, und auch unser neues Lieblingsbeikraut, die Hühnerhirse, fühltsich sehr wohl (vielleicht kennt jemand Rezepte?
Wir haben abbauwürdige Mengen auf dem Acker). Neben Kulturpflanzen und Beikräutern haben auch die Pflanzenkrankheiten einen Sprung (aus meiner Sicht der vierwöchigenAbwesenheit) gemacht: Die ersten Tomaten bekommen leider aufgrund derfeuchten Witterung Braunfäule, die Melonen sterben ihren langsamen Tod,in den Gurken haben wir etwas Mehltau und so mittelmäßig vielSpinnmilben, der erste Petersilien-Satz ist erwartungsgemäß vomMosaikvirus zu einer Zwergform seiner selbst verformt worden. Bei den Zucchini hat sich der falsche Mehltau eingeschlichen und kostet diePflanzen so viel Kraft, dass sie sich wohl nicht mehr viele Früchteaufhalsen werden. Dafür freuen sich Porree (habe heute gelernt, dass das griechische Wortfür grün vom Wort für Porree herleitet) und Sellerie mächtig darüber,dass wir ihnen früh genug Mulch haben zukommen lassen. Habe leider keine Fotos davon gemacht - aber der Sellerie streckt viele kleine Feinwurzelnan der Bodenoberfläche und in den Mulch aus, nutzt die Nährstoffe undkann gleichzeitig Wasser aufnehmen und Wurzelatmung betreiben, was inunserem schweren Tonboden sonst leider häufig ein entweder-oder ist -wobei er doch beides gleichzeitig braucht. Eine schöne Rest-Woche wünscht Inga