Neues vom Acker KW 38

Liebe Mit-LandwirtInnen,

diese Woche ist wieder geprägt von viel Arbeit - und ein paar Hände mehr wären gut gewesen.

Trotzdem muss der frisch gesäte Feldsalat vor dessen Keimung abgeflammt werden, um schon mal ein paar Beikraut-Keimlinge zu erwischen. Ob wir wirklich noch mal Feldsalat im Freiland säen werden? IUm letzten Jahr haben wir sehr viel Arbeit hineingesteckt, ihn zu jäten, und am Ende war er nicht schön genug zum ernten. Trotzdem muss auch der Spinat gesät werden - denn zum Saison-Ende macht praktisch jeder Tag später einen Unterschied dafür, wann die Kultur fertig ist. Über den Daumen gepeilt kann man sagen, dass eine Woche später säen sich in eine einen Monat spätere Ernte übersetzt. Oder eben gar keine, wenn der Winter es so will.

Trotzdem muss auch besprochen werden - auf dem Foto die Grimassen schneidenden KollegInnen in einer für uns luxuriösen Behausung, in der wir zu Gast waren. Wir haben den ersten Teil unserer jährlichen "Kultur-Besprechung" gemacht: von A wie Asiasalat bis Z wie Zucchini gehen wir unsere Notizen und Erinnerungen an das vergangene Jahr und die Jahre davor durch und entscheiden Sorte, Menge, Anbauweise, um es im nächsten Jahr besser zu machen, immer genug aber nicht viel zu viel und schön viel verschiedenes zum Ernten zu haben. Dann fließen auch neue Dinge ein - so haben wir Dienstag entschieden, unseren Kartoffelananbauversuch aufs doppelte von diesem Jahr auszuweiten, aber noch nicht ins volle Risiko zu gehen und für eine ganze Winterversorgung zu planen. Außerdem stellte Caro die Strategie vor, um dem Kohlhernie-Befall (ihr last davon in den letzten Blog Artikeln), HerrIn zu werden.

Trotzdem muss auch Kompost bestellt werden, überlegt werden, ob man tatsächlich 4 Sattelschlepper ausbringt, ob diese die Einfahrt vom Deich runter nehmen können, wer ihn dann verteilt, .... Trotzdem müssen auch Rohre repariert werden und Anbaugeräte auf ihre Reparierbarkeit hin betrachtet werden, und andere Einachs-Geräte als Ersatz fürs Kaputte im Auto herumkutschiert werden. Und dann auch benutzt werden: Es wurde der Rhabarber freigelegt, auf dass er noch etwas Licht tanken kann fürs kommende Jahr. Es wurde rund ums Gewächshaus schier gejätet, um den Schnecken ihre Chill-Out-Area madig zu machen. Es wurden die Scheiben geputzt, um dem keimenden Pak Choi genug Licht zu verschaffen, sodass er nicht vergeilt. Es musste die Sellerie (weil sie so wahnsinnig viel "säuft") und die Rote Bete (damit sie noch die letzten Sonnenstrahlen nutzt und größer wird) und die Endivie (bevor sie so groß ist, dass sie gefährdet ist, zu gammeln) beregnet werden. Dafür werden Metallrohre durch die Gegend geschleppt. Es mussten Arbeiten für die Ackeraktion am Samstag vorbereitet werden. Und dann ist da ja noch die Ernte und die Aufteilung (Letzteres derzeit: 2 Personen, 1 Arbeitstag).

Manchmal frage ich mich, wie das alles mit 4 Personen in Teilzeit geht, aber irgendwie ging es offensichtlich.

Schönen Gruß

Inga

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